SUN, 28.9., 16:00-18:00
KRIEG, FASCHISIERUNG UND
DIE SOUVERÄNITÄT DER NATION
(Ewgeniy Kasakow, Konstantin Sotnikov)
deutsch
Seit Februar 2022 wird „Antifaschismus“ von allen Seiten bemüht. Der Russische Staat behauptet das „Neonazi-Regime in Kiew“ zu bekämpfen. Laut eigenem Selbstverständnis, sowie der Meinung der deutschen Medien wehrt sich die Ukraine gegen einen „Vernichtungskrieg“ der vom Hitler-Wiedergänger Putin ausgeht. Seit Donald Trump wieder an der Macht ist, attestieren seine Gegner ihm immer mehr faschistische Züge. Dagegen haben russische Medien Vergleiche der USA mit dem Drittem Reich verworfen, und konzentrieren sich neuerdings auf die Kritik des „Eurofaschismus“. Antifaschismus ist aus der Kriegsmobilisierung heute gar nicht mehr wegzudenken. Mit dem Verweis auf das faschistische Wesen des Feindes wird die Verteidigung des Souveränität des eigenen Staates zum obersten Ziel, dem sich alle politische Lager und Interessengruppen unterordnen sollen. Die Rechten sehen Souveränität permanent bedroht, die Linken entdecken in ihr die Voraussetzung für eigene radikale Reformpläne. In diesem Vortrag wollen wir anhand der Situation in Russland, Ukraine und Deutschland diskutieren, welche Rolle die antifaschistische Rhetorik für die Kriegsmobilisierung spielt, warum Rechtsradikale sich dabei nirgends in der Defensive befinden, sondern im Gegenteil ihre Positionen ausbauen und was die Verteidigung von Souveränität mit Faschismus und Antifaschismus zu tun hat.
Ewgeniy Kasakow ist Historiker und Herausgeber des Sammelbands »Spezialoperation und Frieden« über Antikriegspositionen in der russischen Linken. Er schreibt für verschiedene Medien, darunter konkret, Neues Deutschland, Jungle World, analyse&kritik, Blätter für deutsche und internationale Politik, Prokla, Phase 2, Widerspruch, testcard, express.
Konstantin Sotnikov, Student aus Charkiw (Ukraine) und Mitglied von Post-Soviet Left (PSL), einer Organisation von Emigrant*innen aus postsowjetischen Ländern (Russland, Ukraine, Belarus, Zentralasien, Südkaukasus) Er spricht über die aktuelle Lage in der Ukraine und linke Perspektiven auf Krieg und Frieden.
deutsch
Seit Februar 2022 wird „Antifaschismus“ von allen Seiten bemüht. Der Russische Staat behauptet das „Neonazi-Regime in Kiew“ zu bekämpfen. Laut eigenem Selbstverständnis, sowie der Meinung der deutschen Medien wehrt sich die Ukraine gegen einen „Vernichtungskrieg“ der vom Hitler-Wiedergänger Putin ausgeht. Seit Donald Trump wieder an der Macht ist, attestieren seine Gegner ihm immer mehr faschistische Züge. Dagegen haben russische Medien Vergleiche der USA mit dem Drittem Reich verworfen, und konzentrieren sich neuerdings auf die Kritik des „Eurofaschismus“. Antifaschismus ist aus der Kriegsmobilisierung heute gar nicht mehr wegzudenken. Mit dem Verweis auf das faschistische Wesen des Feindes wird die Verteidigung des Souveränität des eigenen Staates zum obersten Ziel, dem sich alle politische Lager und Interessengruppen unterordnen sollen. Die Rechten sehen Souveränität permanent bedroht, die Linken entdecken in ihr die Voraussetzung für eigene radikale Reformpläne. In diesem Vortrag wollen wir anhand der Situation in Russland, Ukraine und Deutschland diskutieren, welche Rolle die antifaschistische Rhetorik für die Kriegsmobilisierung spielt, warum Rechtsradikale sich dabei nirgends in der Defensive befinden, sondern im Gegenteil ihre Positionen ausbauen und was die Verteidigung von Souveränität mit Faschismus und Antifaschismus zu tun hat.
Ewgeniy Kasakow ist Historiker und Herausgeber des Sammelbands »Spezialoperation und Frieden« über Antikriegspositionen in der russischen Linken. Er schreibt für verschiedene Medien, darunter konkret, Neues Deutschland, Jungle World, analyse&kritik, Blätter für deutsche und internationale Politik, Prokla, Phase 2, Widerspruch, testcard, express.
Konstantin Sotnikov, Student aus Charkiw (Ukraine) und Mitglied von Post-Soviet Left (PSL), einer Organisation von Emigrant*innen aus postsowjetischen Ländern (Russland, Ukraine, Belarus, Zentralasien, Südkaukasus) Er spricht über die aktuelle Lage in der Ukraine und linke Perspektiven auf Krieg und Frieden.